Besichtigung: Lemken

Von Christian Meyer | 8. März 2013

Am 8.3.2013 wurde vom Deutschen Formermeisterbund Ortsverein Isselburg/ Bocholt der Landmaschinenhersteller „Lemken“ in Alpen am Niederrhein besichtigt

Zu der Besichtigung sind 21 Kollegen nach Alpen angereist. Die Firma Lemken ist ein Landmaschinenbauer mit höchsten Qualitätsansprüchen. Zur Zeit boomt der Verkauf von Landmaschinen, so dass ausschließlich nur auf Bestellung und nicht auf Halde produziert wird. Dies wird durch den großen Bedarf an Lebensmitteln und erneuerbaren Energien (Biogas, Biodiesel) hervorgerufen. Der Umsatz stieg von ca. 85 Mio. € im Jahr 2000 auf ca. 309 Mio. € im Jahr 2013. 80% der produzierten Maschinen werden exportiert. Z.B. nach Frankreich als Hauptabnehmer, Osteuropa, wenig nach Afrika und mit mit neuer Erfolgsgeschichte Amerika (hier werden spezial Maschinen verkauft).
Die Firma Lemken, die zu 51% der Familie Lemken gehört, hat insgesamt 4 Standorte für die Produktion von Landmaschinen. Unteranderem ein kleines Werk in Indien. Am Standort Alpen arbeiten zur Zeit ca. 1.000 Mitarbeiter in 3 Schichten. Davon sind 250 Leiharbeiter.
Es werden neben Gussteilen, auch Stahl und Schmiedeteile verarbeitet. Von dem Verbautem Guss kommt ca. 50% aus Deutschland. Die anderen 50% verteilen sich auf China und andereLänder. Von den 20.000gefertigten Pflügen sind nicht mehr als 20 gleiche Pflüge gefertigt worden.
Herr Nietsche hat uns einen sehr interessanten Vortrag zur Firma Lemken gehalten und uns durch die Firma geführt.
Die erste Station führte uns in den Stolz der Firma, dem Agriforum. Hier werden die Maschinen der Firma ausgestellt. In diesen Räumlichkeiten hat Herr Nietsche uns veranschaulichen können, welche Aufgabe die Maschinen haben und welche Gussteile verbaut worden sind. Zudem konnte er uns zeigen, wie kompakt die Maschinen gebaut und zusammenklappbar (3Meter Breite x 4Meter Höhe) sind, um zum Feld und zurück transportiert werden zu können und welche Spannweiten sie auf dem Feld haben. Im Agriforum sind den Teilnehmern Kopfhörer mit Empfangsgeräten ausgegeben worden. Zu dem Agriforum ist noch zu schreiben, dass die Heizwärme ausschließlich aus dem eigenen Betrieb kommt und keine externe Energie benötigt wird.

Der Rundgang durch die Fertigungshallen führte uns durch die Vorfertigung, Härterei, Schweißerei, Lackieranlagen, sowie durch die Montagehallen.

  • In der Vorfertigung wurden Maschinen vorgeführt, die gleich mehrere Arbeitsschritte durchführen konnten: bohren, senken, signieren und auf Maß schneiden.
  • In der Härterei werden Gasbetriebene Öfen benutzt, um Verschleißteile für Pflüge herzustellen.
    Die Firma ist Stolz eigens entwickelte Maschinen zum Härten von Sandwichblechen bis 60HRC vorführen zu können.
  • In der Schweißerei wurde vorgeführt, wie Schweißroboter Bauteile/ Gruppen zusammen schweißten.
  • In der Lackiererei wurden die Bauteile mit einer Zinkphosphatschicht (60µm – 70µm) über ein Elektrolyseverfahren beschichtet.
    Als folgenden Arbeitsschritt ist die Firmenfarbe „blau“ durch eine kathodische Tauchlakierung aufgebracht worden.
  • In der Montagehalle sind die Bauteile zusammengefügt und getestet worden.

Für die Möglichkeit die Firma Lemken zu besichtigen und für die Tolle Führung durch die Firma, möchten wir uns noch einmal recht herzlich bedanken.

Glück Auf

Christian Meyer