Besichtigung: Metalltechnik Schmidt GmbH & Zylinderkopfgießerei Mercedes-Benz-Werks
Von Thomas Lobe | 26. Oktober 2012
Zweitägige Vereinsfahrt nach Süddeutschland zur Besichtigung der Metalltechnik Schmidt GmbH und der Zylinderkopfgießerei des Mercedes-Benz-Werks in Untertürkheim.
Am Freitag den 26. Oktober trafen sich 7 Kollegen und 1 Gast schon sehr
früh am Morgen zu einem wahren „Besichtigungsmarathon“ in den Süden
Deutschlands. Unser Vereinskollege Hans-Jürgen Werner hatte uns zu einem
Besuch seiner Firma Metalltechnik Schmidt
(www.ferrosad.com) nach
Filderstadt eingeladen. Pünktlich um 11 Uhr trafen wir uns nach 520 km
Fahrt vor dem Werkstor ein, wo wir sehr freundlich vom Geschäftsführer
Herrn Hater und den Verkaufsleiter Herrn Höhne begrüßt wurden. Bei
Kaffee und Brötchen stellte Herr Hater seine Firma vor und alle
Anwesenden diskutierten danach angeregt über die derzeitige
wirtschaftliche Lage in den deutschen Gießereien. Anschließend ging es
in zwei Gruppen in den Betrieb, wo wir den Fertigungsprozess des
Strahlmittels FERROSAD sehen konnten. Besonders beeindruckt waren die
Kollegen an der Schmelzanlage, wo der verflüssigte niedriggekohlte
Stahlschrott kontinuierlich aus einem Schmelzofen in einen Wasserstrahl
gekippt wurde. Bei diesem „Abschreck-Prozess“ bilden sich die kugeligen
Strahlkörner. Durch die Form des Wasserstrahls und den Wasserdruck kann
man die Form der Stahlkugeln beeinflussen, erklärte uns Herr Höhne
weiter. Desweiteren erläuterte Herr Hater das die niedrig gekohlten
Strahlmittel mit homogenem bainitischem Gefüge bei der Anwendung nicht
zerbrechen sondern nur kleiner werden. So kann eine deutlich längere
Haltbarkeit gewährleistet werden als bei einem hoch gekohlten
Strahlmittel. Die entstandenen Stahlkörner werden anschließend
getrocknet. Danach separiert man die runden Körner von den Unrunden und
das Strahlmittel wird dann auf die entsprechenden Körnungen gesiebt. Ein
Schaubild vom Fertigungsprozess kann man hier sehen:
http://www.ferrosad.com/de/schaubild.html.
Nach dieser eindrucksvollen Führung übergab der 2. Vorsitzende Michael Jütte den beiden Gastgebern ein Gastgeschenk.
Die
Besuchergruppe machte sich dann auf den Weg nach Esslingen-Mettingen
zur Besichtigung der Zylinderkopffertigung der Daimler AG.
Wir
sollten uns pünktlich um 15 Uhr am Tor 1 in Esslingen-Mettingen
einfinden. Leider gibt es genau die gleiche Adresse aber auch in
Untertürkheim. Da aber der vorrausfahrende Kollege sein Navigationsgerät
auf Untertürkheim eingestellt hatte, standen wir pünktlich um 14:50 Uhr
vor dem falschen Daimler-Werk. Jetzt hieß es in 10 Minuten zum Werk
Mettingen zu kommen. Trotz dieser unfreiwilligen Stadtrundfahrt konnten
wir am vereinbarten Treffpunkt ziemlich rechtzeitig eintreffen. Auf dem
Parkplatz wurden wir bereits von Herrn Eckert freundlich empfangen und
der Gießereileiter Herr Twork stellte anschließend, anhand einer
Präsentation, den Daimler Standort Mettingen vor. Neben der
Leichtmetallgießerei gibt es auch eine Gießerei für Eisenguss wo
Bremsscheiben gefertigt werden. Desweiteren befindet sich hier ein
Technologiecenter mit Versuchsgießerei, Konstruktion, Entwicklung und
Werkzeugbau. Nach diesen einführenden Worten machten wir uns mit Herrn
Eckert und seinem Kollegen Herrn Weidel zur zweiten Werksbesichtigung
des Tages auf. Täglich werden in Mettingen 9000 Zylinderköpfe gefertigt.
Das benötigte Aluminium wird bereits flüssig ins Werk geliefert. Dann
wird die Strontium-Behandlung durchgeführt, das Aluminium entgast und
anschließend bei 600°C in diversen Karusellgießanlagen oder in
Lineargießanlagen vergossen. Beeindruckt waren die Kollegen von der sehr
effizienten Prozesskette in der Fertigung. Während unseres Besuchs
konnten wir bei der Herstellung des Zylinderkopfes für den Sechszylinder
Dieselmotor zusehen. Alle Prozessschritte wurden von Herrn Weidel
ausführlich erklärt und waren somit für alle Besucher nachvollziehbar.
Viele Prozessschritte, wie das Kernhandling, das Gießen, das Verputzen
und Bearbeiten wurden dabei teilweise oder ganz von Robotern übernommen.
Am Ende der Besichtigung gegen 17:30 Uhr wurden bei manchen Kollegen
die Augen sehr klein. Das frühe Aufstehen am Morgen zeigt nun seine
Wirkung. Auch für die beiden vortragenden Herren der Daimler AG hatten
wir Gastgeschenke mitgebracht. Hiermit möchten wir uns noch einmal für
die Betreuung von Herrn Eckert, für die Ausführungen seines Kollegen
Herrn Weidel und beim Gießereileiter Herrn Twork für den Besuch
bedanken.
Am Abend wurden wir vom Geschäftsführer der Metalltechnik
Schmidt GmbH, Herrn Hater, in das älteste Haus in Filderstadt, das
Restaurant „Zur Schnecke“, zu einem sehr guten Essen eingeladen. Dort
ließen die Kollegen dann das Erlebte noch einmal Revue passieren. Nach
einer Übernachtung im Filderstädter Hotel „Crystal“ fuhren wir dann am
Samstagmorgen auf der verschneiten Autobahn zurück in die Heimat. Auch
bei den Herrn Harter und Höhne möchten wir uns für die besonders
freundliche Aufnahme in ihrem Haus und für den schönen Abend in der
„Schnecke“ bedanken. Ebenfalls möchten wir uns auch bei unserem Kollegen
Hans-Jürgen Werner bedanken, der die Idee zu dieser Vereinsfahrt hatte
und diesen Besuch möglich machte.
„Glück Auf“
Thomas Lobe