Besichtigung: Butzon & Bercker

Von Thomas Lobe | 9. März 2012

Trotz des ungewöhnlich frühen Besuchstermins, großes Besucherinteresse bei der Besichtigung der Bronze- und Kunstgiesserei „Butzon & Bercker“ in Kevelaer. Mitarbeiter von „Bu-Be“ machen extra Überstunden um den interessierten Kollegen einen Bronzeabguss zu zeigen.

Am Freitag, dem 9. März, trafen sich die Kollegen bereits um 14:30 Uhr in Kevelaer zur Besichtigung der Bronzegiesserei „Butzon & Bercker“.
Trotz dieses frühen Termins folgten 16 Kollegen, 3 Besucher und 5 Kollegen des Ortsvereins Krefeld der Einladung und trafen sich pünktlich am Werkstor, wo sie von unserem Kollegen Hans-Gerd Uffermann freundlich begrüßt wurden. Zunächst gab Hans-Gerd den Besuchern ein detaillierten Überblick über die Geschichte der Giesserei „Butzon und Bercker“, danach führte er die Besucher durch die Giesserei. 25 Mitarbeiter fertigen in Kevelaer mit Hilfe von Maschinen- und Handformung qualitativ hochwertige Serien- und Künstlergüsse. An der Formanlage zeigte uns Hans-Gerd wie für eine Bronzeguss-Kleinserie die Formen in Natursand hergestellt werden. Anschließend ging es in den Giessbereich wo die Bronze (eine Legierung aus Kupfer, Zinn und Zink) bereits in einem 400kg Schmelzofen für den Abguss vorbereitet wurde. Nachdem die Giesstemperatur von 1200°C erreicht war, wurden die zuvor gefertigten Formen abgegossen. Während des Abkühlens der Formen führte uns Hans-Gerd in den Handformbereich der Giesserei. Hier konnten wir bei der Teilfertigung einer Form für ein lebensgroßes Pferd zusehen. Die fertige Skulptur (Pferd mit Reiter) ist für einen Kunden in den USA bestimmt und wird in einigen Wochen in einer speziell dafür hergestellten Holzkiste per Seecontainer über den Atlantik verschifft. Desweiteren besuchten wir das Modelllager und konnten uns hier von der besonders großen Vielfalt der Gussstücke bei „Bu-Be“ überzeugen. Anschließend ging es in den Silikon-Formenbau und in den Bereich wo die Modelle für das Wachsausschmelzverfahren gefertigt werden. Hier staunten die Besucher und sahen welche künstlerischen Fähigkeiten die Mitarbeiter bei „Butzon & Bercker“ mitbringen müssen. Zum Schluss der Besichtigung, nachdem die Besuchergruppe beim Ausleeren der Formkästen zugesehen hatte, ging es dann über die Putzerei zur Nachbearbeitung. Bei dem Entfernen der Gussgrate und Beseitigung kleiner Unebenheiten ist Fingerfertigkeit und Augenmaß gefragt, damit die Oberfläche des Objektes nicht beschädigt wird. Die Nachbearbeitung kann je nach Objekt ganz unterschiedlich ausfallen. Im einfachsten Fall erhält das fertige Stück durch Glätten, Polieren oder Patinieren die für den Bronzeguss typische Naturpatina. Die Spezialisten bei „Butzon & Bercker“ können der Bronze aber auch ganz gezielt zusätzliche Effekte oder Farbe verleihen. Nach dieser Besichtigung wurden die Besucher von Hans-Gerd in das Verlagsgebäude von „Bu-Be“ begleitet, dass sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet. Dort wartete im Besucherraum bereits ein reichhaltig gedeckter Tisch auf uns. Bei belegten Brötchen mit Kaffee und Kaltgetränken ließ man den Nachmittag ausklingen und diskutierte über die stark gestiegenen Kupferpreise und das es immer schwieriger wird geeigneten Kunstgiesser-Nachwuchs zu bekommen.


Wir möchten uns noch einmal bei der Firma „Butzon & Bercker“ für die nette Bewirtung und bei unserem Kollegen Hans-Gerd Uffermann für die interessante Führung, bedanken. Außerdem vielen Dank an seine Mitarbeiter, die an diesem Freitag extra länger blieben, um uns einen Abguss zu zeigen.

„Glück Auf“
Thomas Lobe