Besichtigung: Buderus Feinguss

Von Thomas Lobe | 11. März 2011

Am 11. März trafen sich 30 Kollegen und Gäste vor dem Werkstor der Buderus Feinguss GmbH, wo sie vom Personalchef, Herrn Abel, freundlich begrüßt wurden. Herr Abel stellt zunächst die Firma Buderus Feinguss vor. Mit 84 Mitarbeitern stellt die, 1964 gegründete, Gießerei  Feingussteile für z.B. den Fahrzeugbau, der Medizintechnik (Implantate) und der Lebensmittelindustrie her. Diese Gusstücke zeichnen sich durch Detailstärke, Maßgenauigkeit und Oberflächenqualität aus. In Moers werden diese Gussteile nach dem Wachsausschmelzverfahren hergestellt,  das Gussteilgewicht liegt zwischen 3g und 100 kg. Bei der anschließenden Werksführung  wurden die Besucher in drei Gruppen aufgeteilt und vom fachkundigen Buderus-Personal durch die Produktionshallen geführt. Dabei staunten die Kollegen wie klein und filigran Gussteile gefertigt werden können.  Beim Wachsausschmelzverfahren werden die Modelle aus speziellen Wachsen auf Spritzgussmaschinen in Aluminium- oder Stahlwerkzeugen hergestellt. Herr Abel gab zu bedenken, dass der Feingießer bei der Berechnung der Dimensionen der Gussteile mit drei Schwindmaßen rechnen muss: den Schwindungen des Wachses,  der Keramik und des Gusswerkstoffes. Im nächsten Produktionsschritt werden die Modelle mit dem Gießsystem zu Modelltrauben zusammengefügt. Diese Modelltrauben werden dann in eine keramische Masse, den sogenannten Schlicker (ein Gemisch aus Zirkonsand), getaucht. Der Schlicker dient zur Herstellung einer Formschale aus feuerfesten Formgrundstoff. Die ersten Schichten der Form bestehen aus einem feineren Schlickermaterial um eine glatte Gussoberfläche zu gewährleisten. Anschließend werden die Modelltrauben mit Sand berieselt. Beide Vorgänge werden bei Buderus von Robotern in einem klimatisierten Raum durchgeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass der Formstoff immer gleich aufgetragen wird und eine definierte Wandstärke erzielt wird. Bis zu 14 Überzüge werden dabei aufgetragen.
Zum Ausschmelzen der Wachsmodelle bei etwa 150 °C, dienen spezielle Ausschmelzöfen, während das Brennen der  Formen bei etwa 750°C bis 1200°C vorgenommen wird. Die gebrannten Formen können nun direkt abgegossen werden. Beim Betreten der Gießerei erklärte Herr Abel mit einem Augenzwickern „Das ist nicht das Labor, das ist unsere Gießerei“. Eine Feingießerei ist natürlich keine Gießerei für Großguss, somit fallen die Schmelzaggregate und Pfannen dementsprechend klein aus.  „Ca. 200 verschiedene Werkstoffe werden in Moers vergossen“, erklärte Herr Abel weiter. Zum Abgießen werden die Formen in Kästen gegeben und mit trockenem Sand als Füllstoff hinterfüllt.  Zum Schluss der Besichtigung ging es in die Putzerei, wo sich die Besucher von den hervorragenden Gussoberflächen und sehr feinen Konturen der Gussteile überzeugen konnten. Nach der Führung ging man dann zum gemütlichen Teil des Besuches über. Alle Besuchergruppen trafen sich wieder im Versammlungsraum der Buderus wo uns dann der Geschäftsführer  Herr Böing begrüßte. Leider konnte er nicht früher an der Führung teilnehmen, weil er noch im Stau auf der Autobahn „feststeckte“.  Herr Böing beantwortete anschließend weitere Fragen der Besucher und eröffnete danach das Buffet, an dem sich die Kollegen dann reichlich bedienten.


Hiermit möchten wir uns noch einmal herzlich bei den Verantwortlichen der Fa. Buderus Feinguss, Herr Böing, Herr Abel und seinen Kollegen für die interessante Führung und den Imbiss bedanken.
„Glück Auf“
Thomas Lobe