Besichtigung: IHI Isselburg Guss und Bearbeitung GmbH

Von Unbekannt | 10. März 2006

Die rekordverdächtige Anzahl von 54 Teilnehmern (Mitglieder und Gäste) bekundete das große Interesse an der Besichtigung der IHI Isselburg Guss und Bearbeitung GmbH. Sie waren am 10.03.2006 der Einladung der Kollegen Günter Pollmann und Markus Vißer gefolgt. Gegen 17 Uhr begrüßte uns Herr Kaiser, einer der vier Gesellschafter der IHI. Zur Einstimung zeigte er uns eine kleine Präsentation, in der er seine Firma vorstellte und über Neuerungen berichtete. Die IHI produziert 25.000 Jahrestonnen Grau-, Sphäro- und Vermicularguss mit Gussteilgewichten von 20kg bis ca. 500kg. Produziert werden vor allem Achsen, Bremsscheiben, Schwungräder, Ölwannen und Gehäuseteile. Diese Gussteile finden weltweit in Gabelstaplern, Lastkraftwagen, Nutzfahrzeugen und bei der Eisenbahn ihre Verwendung. Die französische Eisenbahngesellschaft SNCF bezieht zum Beispiel die Bremsscheiben für ihre Züge aus Isselburg und es gibt laut Herrn Kaiser fast keinen Gabelstapler auf der Welt der nicht mit einer Achse von IHI ausgestattet. Um sich vom Markt abzuheben hat sich die IHI nicht nur auf das Gießen beschränkt, sondern investierte weiter in die mechanische Bearbeitung und in die Montage. Heutzutage müsse man sich spezialisieren oder in Marktnischen sein Standbein finden erklärte der Geschäftsführer. Mit Stolz berichtete er, das der Umsatz in den letzten Jahren stetig anstieg und im letzten Jahr 45 Mio. € betrug. Besonders der Umsatz pro Mitarbeiter, bei IHI sind 240 Mitarbeiter beschäftigt, sei im Vergleich zu anderen Gießereien sehr hoch. Gearbeitet wird 5 Tage die Woche und 12 Stunden pro Tag berichtete er. Nach diesen informativen Ausführungen über die 212 Jahre alte Traditionsgießerei wurden wir in kleineren Gruppen durch den Betrieb geführt. Dort konnten wir nun die Produktion und die angesprochenen Neuerungen vor Ort in Augenschein nehmen. So wurde der Kupolofen, um die benötigte Menge an Eisen erschmelzen zu können, teilweise erneuert. Der Bereich der Kernschießmaschinen wurde ebenfalls modernisiert. Hier konnten wir den Mitarbeitern bei der Kernproduktion der innenbelüfteten Bremsscheiben für die französische Bahn zusehen. Auch im Gießbereich liefen die Formkästen auf der Zimmermann-Formanlage und der Künkel-Wagner-Formanlage auf Hochtouren. Nach der letzten Station in der Gießerei, der Rohgussendbehandlung in der Putzerei, bekamen wir auch einen Einblick in die Bearbeitungswerkstätten. Dort sahen wir dann wie aus den Gussteilen, in verschiedenen Bearbeitungsstufen fertige Einbauteile wurden. Aus einem Teil der bearbeiteten Produkte und zugekauften Teilen, werden dann einbaufertige Systemkomponenten montiert. Diese vorgefertigten Produkte kann der Kunde dann später bei sich „Just in Time“ montieren. Nach der Besichtigung sind alle Beteiligten zu einem Imbiss eingeladen worden. So wurde ein informativer und interessanter Abend in Isselburg in gemütlicher Runde beendet. Kollege Martin Pollakowski bedankte sich bei den Kollegen der IHI und bei Herrn Kaiser für die freundliche Aufnahme in ihrem Haus und für die aufschlussreiche Führung.
Bleibt abschließend nur zu hoffen, dass eine ähnlich hohe Zahl an Kollegen bei den nächsten Monatsversammlungen anzutreffen ist.